Facharbeit "Bau eines Relaiscomputers"
von Kilian Leonhardt
Email: mail@kilian-leonhardt.de

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Idee & Vorwort

Im Rahmen einer Kursfahrt in der 12. Klasse besuchte unser Kurs das Deutsche Museum in München, wo ich das Glück hatte, einen funktionstüchtigen Nachbau des Relais-Rechners „Z3“ von Konrad Zuse vorgeführt zu bekommen. Die Meinungen, ob dies nun der erste „Computer“ gewesen ist, gehen etwas auseinander (Denn das Wort Computer müsste wohl erst einmal eindeutig definiert werden). Jedenfalls hat Konrad Zuse zweifelsohne die erste funktionstüchtige durch ein Programm voll steuerbare Rechenmaschine der Welt gebaut. Beeindruckt von diesem schrankgroßen Gerät spielte ich schon seit längerem mit dem Gedanken, eine solche Maschine selbst zu entwerfen und zu bauen. Mir war natürlich bewusst, daß ich mit so etwas nicht gut auskenne, aber aufgrund der Tatsache, daß man das Verhalten von Digitalschaltungen sehr gut vorhersagen kann, war mir klar, daß ich sozusagen "ohne Risiko" einen theoretischen Entwurf machen konnte, und daß ich eventuell bei gravierenden Problemen dieses Projekt nicht praktisch durchführen würde. Allerdings wurden allein schon die Überlegungen quasi im Keim erstickt, denn ein Relais kostet mindestens ca. 3 Mark, und für den Bau (auch eines wesentlich kleineren) Relais-Computer sind, soviel konnte ich grob überschlagen, hunderte Relais notwendig. Eines Tages entdeckte ich in einer Internetauktion ein Angebot von 500 neuen Relais gleichen Typs zu einem Preis, der um ein vielfaches niedriger war als die 1500 Mark, die die Relais bei normalem Erwerb im Versandhandel kosten würden. Ich ersteigerte diese für den Bau des Computer bestens geeigneten Relais sofort, und die alte Idee bekam somit Grund unter ihren Füßen. Zu einem späteren Zeitpunkt merkte ich, daß ich noch mehr Relais benötigte. Zum Glück war dies kein großes Problem, denn die zweite Ladung Relais (nun 1000 Stück) bekam ich noch billiger, da mein Verkäufer offensichtlich Gefallen an dem Projekt fand.

Ich hatte nicht vor, eine schriftliche Arbeit zu verfassen, welche den trockenen Background der boolschen Algebra einer solchen Maschine ableuchtet, die hier vorliegende Arbeit soll vielmehr die Probleme und meine Gedanken zur Lösung derselben so klar wie es bei diesem etwas komplizierten Thema möglich ist, darstellen.

Eine Besonderheit ist, daß ich zu Beginn dieser Arbeit noch keinerlei Erfahrung über Computeraufbau oder Computerarchitektur hatte, und mir daher den gesamten Aufbau sowie alle Module ohne verwendete Literatur selbst entworfen und entwickelt habe. Daher ist es durchaus wahrscheinlich, daß einige der verwendeten Schaltungen umständlich aufgebaut, also nicht minimal konzipiert sind.


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